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5.-8. Oktober 2017


Frieze Art Week London 2017



Vergangene Woche, vom 5. Oktober bis 8. Oktober, fand zum 15. Mal die Londoner Kunstmesse „Frieze Art Fair“ statt. Sie gehört zu den bedeutendsten Kunstereignissen auf der Welt und bildet gemeinsam mit der Frieze Masters und der Frieze Sculpture die „Frieze Week“. Die Messe bringt Künstler und internationale Galerien zusammen, um Sammlern und Kunstliebhabern facettenreiche Ausstellungen zu bieten.

Mit mehr als 160 Ständen von Galerien aus über 31 Ländern bildet die klassische Messe „Frieze London“ den Kern der Frieze Week. Bei dieser Messe wirken sowohl anerkannte und etablierte Galerien, wie Marian Goodman, Gagosian, Hauser & Wirth und David Zwirner als auch aufstrebende Galerien mit.



Die Frieze Sculpture – Londons größte Ausstellung für Kunst im Freien

Frieze Sculpture wurde erstmalig im Sommer dieses Jahres eröffnet und zeigt monumentale Werke für den Außenbereich. Zusammen mit der Frieze London und Frieze Masterts bilden sie das Herzstück der Londoner Kunstmesse.

Zur Schau stehen im Regent’s Park Skulptur-Arbeiten von bedeutenden Künstlern wie Sir Anthony Caro, John Chamberlain, Urs Fischer, Alicja Kwade und viele andere.

Die Frieze Week bietet die Möglichkeit einigen bedeutenden Künstlern wie Nina Canell oder Mary Reid Kelley zu begegnen. Die Messe bildet einen Ort für die gesamte Kunstwelt, da sie durch ihre verschiedenen Sektionen Vielseitigkeit bietet. So gehören zu dem Programm auch Sektionen wie Frieze Live (Performance), Frieze Projects (Gemeinnützige Kommission), Frieze Film, Frieze Music, Frieze Tate Fund, Frieze Art Fair Stand Prize, Frieze Focus Price, Frieze Talks und die BMW Open Work.

Sex Sells – eine feministische Sonderschau auf der Frieze London

Einen neuen Teilbereich bildet das Programm „Sex Work: Feminist Art & Radical Politics“. Erstmalig wurde eine Abteilung primär den Künstlerinnen gewidmet. Die Ausstellung zeigte Werke von neun Künstlerinnen, welche zwischen 1970 und 1990 mit ihrer radikal sexuellen und pornografischen Kunst für Aufsehen und sogar für Zensur sorgten. Für Museen waren diese Arbeiten oft zu exzessiv, um sie in ihre Ausstellungen mit aufzunehmen und wurden gemieden. Heute sorgt der verspätete Empfang dieser Pionier Damen und deren Kunstwerke für Einfluss bei zeitgenössischen Künstlern.
Die Richard Saltoun Galerie aus London stellte Werke von Renate Bertlmann bei der Sonderschau “Sex Work“ aus. Die Ausstellung handelt von den Stereotypen, die von der Gesellschaft dem „Männlichen“ und dem „Weiblichen“ zugeordnet werden, welchen die Künstlerin Bertlmann mittels fetischistischer Objekte entgegentritt – Dildos, Kondome, Schnuller – die sie als Requisiten benutzt um die Erwartungen zu untergraben.

Neben den Kunstwerken von Renate Bertlmann wurden auch andere Arbeiten von etablierten Künstlerinnen wie Birgit Jürgenssen, Marilyn Minter, Judith Bernstein und Mary Beth Edelson bei dem „Sex Work: Feminist Art & Radical Politics“ Programm ausgestellt.



What’s left? – Verkauf auf der Frieze London

Die Unsicherheit durch den Brexit und die US-Wahlen, die den Kunstmarkt in London charakterisierten, war in dieser Woche weniger explizit aber dennoch präsent. Die rund 290 Händler der zeitgenössischen Frieze London und der eher historisch orientierten Frieze Masters zeigten eine breite Palette von Kunstwerken zu unterschiedlichsten Preisen in ihren Ausstellungen.
Trotz der etwas niedrigeren Besucherzahl als im Vorjahr, stellten sich viele Besucher und Sammler die Frage: Was bleibt übrig und ist noch unverkauft? So war der Messestand der David Zwirner Galerie mit rund 30 Werken, bis zum Mittag des ersten Tages ausverkauft. Höhepunkte waren unter anderem der Himalayan Steamer (Oscar Murillo) für 400.000 Dollar, Jeff Koons ‘Gazing Ball (Giotto The Kisses of Judas) (2015-2016) für 2.75 Millionen Dollar und Baroque (2017) von Luc Tuymans für 900.000 Dollar. Auch Lévy Gorvy hatte schon am ersten Tag fünf bestätigte Käufe, darunter Distant Mist (1998) für 585.000 Dollar. Die Lisson Gallery hatte in den ersten Stunden des Vorschautags 12 Werke verkauft, die in einer Preisspanne von 21.000 Dollar und 1,5 Millionen Dollar lagen.
Die Galerie Zeno X arbeitete mit den zwei sehr jungen und aufstrebenden Künstlern Grace Schwindt und Mircea Suciu zusammen. Die Frieze London war eine Messe, die das Konzept pflegte junge Künstler und kleine Galerien zu entdecken. Leider ist die ursprüngliche Position kaum noch vorhanden. Die Aussteller der Hauptabteilung arbeiten zunehmend mit bekannten Künstlern zusammen, um auf Nummer sicher zu gehen, da viele Leute die eher etablierten Künstler sammeln. Es bleibt also abzuwarten, ob die Frieze London Schritte unternimmt und kleinen Galerien mit jungen aufstrebenden Künstlern vertraut, um das Konzept der Entdeckung von Neuen und Vielversprechendem zu gewährleisten.

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